Spiegelungen von Wasseroberflächen faszinieren mich seit jeher. Sie können etwas deutlich erkennbar wiedergeben, aber auch völlig – und völlig unterschiedlich – verfremden. Klar und unverfälscht oder unscharf und entfremdend: So sehen wir auch uns selbst, wenn wir uns im Spiegel betrachten. Unsere Stimmungslage beeinflusst unsere (Selbst-) Wahrnehmung. Da verwundert es nicht, dass das Wasser als das Symbol des Unbewussten und unserer Gefühle gilt. Seine Oberflächenstrukturen können Sinnbild menschlicher Persönlichkeitsstrukturen und ihrer Ausdrucksformen sein.
Aus der Vorstellung, Oberflächenstrukturen deutlicher herauszuarbeiten, entstand die Idee mit den „Wasser – Spiegeln“, die von mir entwickelt wurde. (Spiegel die ganz real auf dem Wasser liegen oder stehend das Umfeld des Gewässers, Himmel, Bäume etc. widerspiegeln). Wie das Wasser und seine Oberfläche verdeutlichen, verändern oder entfremden auch die Widerspiegelungen in den Spiegeln das Reflektierte. Sie ziehen das Auge des Betrachters an, da sie das Gesamtbild durch- und unterbrechen und das Gesehene intensivieren – und damit auch das Sehen.